Frankreich @ Reeperbahn Festival 2020
Die diesjährige Ausgabe des Reeperbahn Festivals wird zwischen den 16. und 19. September sowohl vor Ort als auch online stattfinden. Drei „Made In France“ Künstler*innen werden auf dem Festival auftreten.
Suzane
Océane Colom ist eine Selfmade-Künstlerin, wie sie bisher eher nicht im Buche steht. Als Suzane macht die junge Singer-Songwriterin aus dem französischen Avignon seit 2017 Musik und seit letztem Jahr mit Songs wie „SLT“ oder „Il est où le SAV?“ zunehmend im internationalen Rahmen auf sich aufmerksam. Meistens mit einem Minikeyboard komponiert, handeln ihre Songs von Gender-Pluralismus, sexualisierter Gewalt, aber auch von der ökologischen Krise oder der Allgegenwart sozialer Netzwerke.
Musikalisch geht es ähnlich facettenreich zu: Den Charme französischer Chansons verbindet sie spielerisch mit ansteckenden Dance-Beats und Electro-Synths, zu denen sie in ihren ebenso kecken wie kreativen Videos im blau-weißen Outfit tanzt, inspiriert von Bruce-Lee-Filmen, Elvis Presley und den Farben von Louis XIV.
Suzane können Sie am 18. September im Hamburger Nochtspeicher live erleben. Darüber hinaus darf sich SUZANE in diesem Jahr über eine Anchor Award Nominierung freuen. Der Preis wird am 19.09. im Rahmen des Reeperbahn Festivals verliehen.
Camel Power Club
Wie aus einer Parallelwelt, einer anderen Zeit wirken Stücke des Camel Power Club schon nach wenigen Takten – und das obwohl sie mit völlig vertrautem Instrumentarium entstehen. Der Franzose Léonard Bremond spielt Gitarren, Drums, Klavier, Synthesizer und einen ganzen Haufen weiterer Instrumente quasi im Alleingang ein, arrangiert und produziert obendrein aber auch noch alles.
Dass auf seinen EPs Sputnik (2014) und Baikonour (2017) bereits früh ein Sound dominiert, der clever geloopte Indietronica mit Folk-Finesse und unheimlich simplen aber gerade deshalb hochprägnanten Hooks wie aus einem Guss erscheinen lässt, verwundert daher kaum. Auch nicht, dass der Camel Power Club spätestens seit dem Debütalbum Sputnik II von internationalen Tastemakern im Radiobereich hofiert wird: BBC Radio 1, NPR, KCRW, Deutschlandfunk Kultur und viele andere sind sich einig, dass Monsieur Bremonds grazil getragener Sound ihm Tür und Tor öffnen wird – nicht nur in der Musik, sondern vor allem im Gefühlsleben seines Publikums.
Camel Power Club wirdzwei Mal auf dem Reeperbahn auftreten: Am 16. September um 16:25 Uhr im N-Joy Reeperbus & am gleichen Tag um 22:15 Uhr in der Hamburger St. Pauli Kirche.
Jinka
Dass Jinka aus dem sagenumwobenen Siebenbürgen in Rumänien stammt, hört Mensch ihrer Musik in keinster Weise an. Atmosphärisch sind Songs wie „No Anything Else“ oder das surreale „Shock Mounted“ zwar durch und durch, doch mit einem konsequent futuristischen Sounddesign und sorgsam prozessierten Autotunes klingt die Wahlberlinerin so maximal urban wie derzeit nur wenige. Was sie sich an smoother Eingängigkeit leistet, wird auf dem im Juni veröffentlichten Debütalbum No Anything Else konsequent zu glitzerndem Cyber-Pop geformt, dessen Ohrwurmqualitäten nie über ihren experimentierfreudigen Ansatz hinwegtäuschen.
Soundcloud-Ästhetik trifft hier auf die eigenständige Vision einer selbstbewussten DIY-Songwriterin, für die Musik fast schon wie Alchemie ist: Die Transformation der eigenen Wahrnehmung durch das Vertonen von Emotionen, Identitäten und Ideen.
Jinka wird zwei Mal auf dem Hamburger Festival spielen: Am 16. September um 18:45 Uhr im Nochtspeicher und am 17. September um 19:30 Uhr Knust.
Mariama
Als selbsterklärte Nomadin ist Mariama sowohl geografisch als auch musikalisch weit herumgekommen: Geboren in Sierra Leone, wächst die Sängerin, Songwriterin und Produzentin in Köln auf, singt hier schon früh in Chören und Musicals, komponiert Songs auf der Gitarre ihrer Mutter. Über ihren Mentor Adé Bantu lernt sie Größen der deutschen Rapszene kennen, arbeitet mit Curse, Sisters Keepers und Brothers Keepers, geht dann aber nach Frankreich und nimmt hier 2012 ihr erstes Solo-Album The Easy Way Out auf, das in der Grande Nation unverhofft ein voller Erfolg wird. Clever produzierter Neo-Soul, der sich von Afrofuturismus ebenso wie von zeitgenössischem R’n’B, Folk und Pop inspiriert zeigt, gelingt der talentierten Vollblutmusikerin dann auch auf dem Nachfolger Love, Sweat And Tears. Ein Album, dessen Titel Programm ist. So behandelt Mariama in ihrer Musik die bitteren ebenso wie die süßen Seiten des Lebens, stellt sich in einem Song wie „Raindrops“ Gefühlen von Einsamkeit, Trauer, Orientierungslosigkeit, schöpft aber beim locker groovenden „Coffee And Wine“ auch wieder Hoffnung. Klänge, die ein Leben begleiten.
Ihr Konzert ist als Video On Demand verfügbar.
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Die Playlist zum Festival findet sich unter:
https://spoti.fi/2GSbwwz