SNEP | Die Playlist mit französischen Hits aus den letzten hundert Jahren anlässlich des Jubiläums des Branchenverbandes!
Es gibt nur noch wenige Branchenverbände, die schon Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden sind und sich bis heute ihre Unabhängigkeit bewahrt haben. Der französische Branchenverband SNEP (Syndicat National de l’Édition Phonographique) ist so ein Beispiel für dauerhaften Erfolg, der aus dem Vision einer Einzelperson entstanden ist. Albert Bernard (1882-1968), ein Mann der Tat und der Innovation, ist ein herausragendes Beispiel für einen erfolgreichen Unternehmer und Pionier der Tonträgerindustrie.
Bernard machte eine brillante Karriere bei Pathé und leitete mehrere Tochtergesellschaften des Konzerns in Frankreich und im Ausland. Mit dem Wunsch nach Unabhängigkeit und einem starken unternehmerischen Willen erwarb er die Lizenz für das Columbia Broadcasting System in Frankreich und gründete CBS France. Zu dieser unternehmerischen Dimension gesellte sich bald eine institutionelle Ambition für die Musikbranche. Wie kann man die Rechte seiner Zunft verteidigen? Die technischen Fortschritte bei den Tonträgern ermöglichten die Verbreitung des Tons und die Beherrschung der Herstellungsmethoden senkte die Produktionskosten der Schallplatten mit 78 Umdrehungen, all dies führte zum Aufschwung einer neuen Industrie. Auf seine Initiative hin wurde im Herbst 1921 eine große Konzertierung zwischen den Fachleuten der Branche organisiert. Die Musik, die zu einem Massenprodukt wurde, musste geschützt werden, und durch sie auch die Hersteller von Schallplatten und sprechenden Maschinen. So wurde offiziell die Chambre Syndicale de l’industrie et du commerce français des machines parlantes in einem bescheidenen Büro in der Rue de Courcelles 1 in Paris 8e gegründet. Die Satzung des Syndicat loi de 1884 wurde am 5. Mai 1922 bei der Präfektur der Seine hinterlegt.
Im Laufe der Jahrzehnte erlebte die SNEP zahlreiche Veränderungen. Während des Krieges (1942) wurde sie zur Chambre syndicale de l’édition, de la production, de l’industrie et du commerce phonographique. Ab 1945 benannte sich der Verband in Syndicat général de la machine parlante um und vertrat zu dieser Zeit nicht nur die Rechte der Phonoproduzenten, sondern auch die der Gerätehersteller. In der Nachkriegszeit entstanden neue Organisationen, die sich der Vertretung der Interessen spezifischer Industriezweige widmeten: Hersteller von Radiogeräten, Fernsehern, Plattenspielern und Zubehör. Die Organisation wandelte sich 1958 in Syndicat national de l’industrie et du commerce phonographique (SNICOP) um, da die kommerziellen Entwicklungen der Plattenfirmen, die mit neuen Vertriebswegen verbunden waren, berücksichtigt werden mussten. Die LP erschien 1951, die Stereo-Vinylplatte wurde im selben Jahr wie der SNICOP geboren. Die Verbreitung von Singles- und Alben wächst exponentiell. Albert Bernard wird daraufhin zum Ehrenpräsidenten des von ihm gegründeten Verbands ernannt. Er starb zehn Jahre später in Neuilly-sur-Seine, ohne zu wissen, dass sich das SNEP viel später in seiner Stadt niederlassen würde.
Das Jahr 1970 steht für einen weiteren Wandel. Das Aufkommen der Videokassette erforderte neue Regelungen. Der nunmehr als Syndicat national des industries et des commerces de publications sonores et audiovisuelles bezeichnete Verband fügte seinen Vorrechten den Schutz der audiovisuellen Rechte seiner Mitglieder hinzu und behielt das Akronym SNICOP bei. Vier Jahre später, 1974, änderte sich die Struktur erneut und wurde zum Syndicat national de l’édition phonographique et audiovisuelle (SNEPA), wobei der Begriff „Handel“ aus dem Titel gestrichen wurde und die Tätigkeit im Bereich der audiovisuellen Rechte verstärkt wurde. Schließlich wurde die Organisation 1982 – vor knapp vierzig Jahren – zum siebten Mal in ihrer Geschichte in Syndicat national de l’édition phonographique umbenannt und deckte nun in ihren weitesten Aspekten die Rechte von Musikproduzenten ab.
In den 100 Jahren seines Bestehens hat sich der SNEP an die Veränderungen und Herausforderungen des Produzentenberufs angepasst und dabei die technologischen und kulturellen Entwicklungen unserer Gesellschaft berücksichtigt. Seit 1922 erfindet sich das SNEP regelmässig neu und vertritt engagiert die Rechte der Phonoproduzenten. Es macht dem Gesetzgeber Vorschläge und ist ein wichtiger Akteur beim Schutz eines Vorzeigesektors der französischen Kulturindustrie. Dieser Jahrestag ist eine Gelegenheit, 100 Jahre technischer Entwicklungen zu würdigen, die die Aufnahme, den Vertrieb und das Hören von Musik verändert haben, aber auch 100 Jahre gesetzgeberischer Fortschritte, 100 Jahre Debatten und Engagement, um die Produzenten von aufgezeichneter Musik zu unterstützen und sie sowohl bei den französischen und europäischen Behörden als auch im unerlässlichen branchenübergreifenden Dialog zu vertreten.“
What The France hat sich mit SNEP zusammengetan, um dir eine exklusive Playlist mit einer Auswahl von 100 emblematischen Hits aus der französischen Musikproduktion, die zwischen 1922 und 2022 entstanden sind, anzubieten.