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Mrz 07, 2019

Blick Bassy | Neues Album „1958“ und Termine in Deutschland

Blick Bassy veröffentlicht am 08.03.2019 sein neues Album 1958 – die Single Ngwa samt Video haben wir euch schon vorgestellt. Fans der Weltmusik und Freunde westafrikanischer Musik im Speziellen kennen Blick Bassy sicherlich bereits seit seiner Zeit mit der Jazzfusion-Gruppe Macase. 2005 zog Bassy nach Paris und startete dort seine Solokarriere.

In einer poetischen Mischung aus traditioneller Musik seiner Heimat Kamerun und dem Mississippi-Blues erzählt Bassy in seiner Muttersprache Bassa Geschichten über die Landflucht in seiner Heimat, von der Suche nach der eigenen afrikanischen Geschichte, von seiner Kindheit und von der Liebe. Die außergewöhnliche Instrumentierung Blick Bassys umfasst das Spiel seiner empfindsamen Stimme, von Gitarren, Cello, Posaune, Keyboard sowie Trompete und verknüpft damit die verschiedensten Musiktraditionen: Ein groovender bis lauschiger Sound, der für ein modernes akustisches Afrika steht.

Sein neues Album 1958 hat einen politischen, ernsten Hintergrund: Im Jahr 1958 wurde der Unabhängigkeitskämpfer Ruben Um Nyobé von französischen Kolonialtruppen in Kamerun erschossen – sein Name durfte bis vor kurzem in der Öffentlichkeit in Kamerun nicht genannt werden, sonst drohte eine Anklage samt Gefängnisstrafe. An ihn will das neue Album erinnern: Blick Bassy zieht dabei einen Bogen zur Gegenwart, indem verschiedene Stücke über das Kamerun von heute erzählen.

Auch mit dem offiziellen Ende der deutschen Kolonialzeit in Kamerun durch den Versailler Vertrag im Jahr 1919 setzt sich Bassy auseinander und unterstreicht die Rolle Deutschlands bei der Zerstörung der Kameruner Identität und der kulturellen Strukturen als einer der ersten Kolonisatoren des Landes.

Dennoch ist 1958 kein Aufruf zur Reue, Trauer oder zum Hass. Es ist ein Aufruf zum Handeln. Blick Bassy glaubt, dass Afrika, wie alle anderen Kontinente auch, für seine Interessen kämpfen und sich mit seiner Geschichte und seinen Traditionen auseinander setzen muss, um vollkommene Freiheit zu erlangen.

Das alles vereint Blick Bassys Album mit einem zarten, melancholischen Gefühl eines Bon Iver, einem eindringlichen Falsett eines Skip James und der Phantasie eines Moses Sumney. Seine Sanftheit lullt den Hörer geradezu ein, statt ihn mit harten Beats und bitterer Enttäuschung über den Zustand des modernen Kamerun zu erschlagen.

Sein neues Album 1958 wird Blick Bassy auf vier Konzerten in Deutschland vorstellen: