Barbara Pravi | Ihr Debütalbum „On n’enferme pas les oiseaux“
Am 27.08 erschien das erste Album der ESC (Eurovision Song Contest)-Zweitplatzierten Barbara Pravi. On n’enferme pas les oiseaux ist ein Album voller Leichtigkeit, das Blick der französischen Sängerin auf die Gesellschaft und ihre eigene Entwicklung zeigt. Als Autorin, Komponistin und Sängerin schrieb Barbara lange Zeit für andere, doch bei „Voilà“ stand sie zum ersten Mal im Rampenlicht. Damit holte sie nicht nur das beste Ergebnis für Frankreich seit 30 Jahren, sondern kassierte auch über 35 Millionen Streams.
Wir müssen mit tiefer Leichtigkeit zuhören, was uns diese Vögel, diese freien Symbole, zu sagen haben: um zu verstehen, dass der Vogel sie, er, wir ist… Dass er das zarte Gefieder der Liebe hat, die Extravaganz des geliebten Menschen, die Ernsthaftigkeit der Jugend, wenn sie weit und hoch fliegt, bevor sie in Panik gerät, bevor sie zusammenbricht… In elf Songs singt Barbara über ihre eigene Entwicklung und ihren Blick auf die Gesellschaft. Ohne Geschlechterkampf und mit einer guten Portion sanftem Optimismus.
Das Album beginnt mit „Voilà„, dem lebendigen und kraftvollen Ausdruck des Talents der Sängerin. Dieser Walzer mit Klavier, Stimme und Cello, der zur französischen Hymne der Eurovision 2021 wurde, ist ein Schrei des Herzens, ein nacktes Exposé, aber auch ein Aufruf an die Fans, sich zu begeistern. Es folgt „Le Jour Se Lève„, eine Ballade über intime Liebe mit einer dekonstruierten Syntax: „Je sais pas c’est quoi, j’sais pas où ça ira, qu’est-ce qui fait qu’on s’plait“ [Ich weiß nicht, was es ist, ich weiß nicht, wohin es gehen wird, was uns dazu bringt, einander zu mögen], das zwischen Verwunderung und Infragestellung schwankt. Und schließlich „L’homme et l’oiseau„, eine bittersüße Beobachtung einer hoffnungslosen Romanze.
Es gibt auch eine Flutwelle der Wut, die sie überrollt. Farbige Töne wie die Vögel, die sie mit Gouache malt, Akkorde, die sich wie Filmmusik hinter den Kulissen einschleichen. Wenn man einen herausragenden Moment herausgreifen müsste, dann wäre es die Intensität und Interpretation von „La Ritournelle„. Dieses Stück, das Pravi mit ihrer an Alzheimer erkrankten Großmutter verbindet, die noch lebt, aber schon so weit fortgeschritten ist, wurde in einem einzigen Versuch aufgenommen. Wir freuen uns darauf, es eines Tages live auf der Bühne zu hören… Inzwischen werden wir es uns immer wieder anhören, hoch fliegen und sehen, dass die Welt von dort oben ziemlich schön ist.
Pardon My Chanson
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