Françoiz Breut | „Flux Flou de la Foule“, eine magische Reise durch die Chanson électronique
Am 9. April veröffentlichte die französische Musikerin Françoiz Breut ihr neues Album Flux Flou de la Foule.
„Mes péchés s’accumulent“ („Mein Sündenregister wächst“) erzählt über einem schmachtenden Beat, einer nachdenklichen Orgel und einer zarten Slide-Gitarre vom Liebesspiel in der Sommerhitze – und wenn an einer Stelle die Worte „mon prince, mon dieu“ fallen, wird die Leidenschaft vollständig von der Poesie und der Musik absorbiert.
Es ist wie bei Alice im Wunderland. Die Heldin der Geschichte tritt einen Schritt voran und befindet sich auf einmal in einer ganz anderen Welt. Wer die letzten Alben Françoiz Breuts vor Flux Flou de la Foule gehört hat, wundert sich über den Vorher-Nachher-Effekt: wie ausgewechselt wirkt der Klang, wie ausgewechselt wirkt die Künstlerin. Vorher war sie die Queen des Indie-Chanson – die Lieblingssängerin der Generation Le Pop 1 – jetzt wandelt sie wie selbstverständlich im Chanson électronique. Das Ergebnis ist stimmig, harmonisch und ein wenig wie in einem verzauberten Universum.
Françoiz Breut erklärt: „Chanson électronique heißt hier, dass sich polyphone Klänge von analogen Synthesizern mit digitalen Tönen vermischen, die wiederum von einer Software generiert werden, die reale Instrumente imitiert. Bei den neuen Songs haben wir all das benutzt und mit Gitarre, Bass, Percussions und Güiro gemischt.“ Und so wird nicht nur die klangliche Ästhetik vorangetrieben, sondern auch die rhythmische Komponente.
Das neue Album macht deutlich, dass weder Grinsekatze oder Zaubertrunk notwendig waren, um diese Metamorphose zu vollziehen, sondern dass die Künstlerin selbst die Gestalterin des Wandels ist. Sie erkannte, dass sie für einen großen Schritt vorwärts auch neue Mitstreiter brauchte und suchte sich ein neues Team. Statt einer konventionellen Gitarrenband arbeitet Françoiz Breut mit den jungen Musikern Marc Melià und Roméo Poirier an Computern und Synthesizern gemeinsam an ein einem Klangkonzept, dass von Anfang an zusammen mit den Kompositionen entwickelt wurde.