Guts | das neue Album Estrellas, von Kuba bis zum Senegal
Ein Dichter im letzten Jahrhundert schrieb: ‚Die Welt ist überall‘. Ein Musiker des 21.Jahrhunderts bestätigt das, aber in manchen Orten mehr als an anderen. Guts hat die Welt in seinem schönen Studio La Boutique versammelt, das vor ein paar Jahren in der Nähe von Marina Bay in Dakar (Senegal) eröffnet hat. Nicht nur Afrika lässt sich hier finden, aber ebenso die turbulente Musik aus Kuba. Drei Welten, drei musikalische Kulturen, ‚drei Delegationen‘, wie der Beatmaker und Produzent sagt, der sie zusammenbrachte aus dem Wunsch heraus, sie zu teilen, zu erforschen und zu treffen.
Seit er den Funk von Alliance Ethnik in den 90er Jahren produziert, hat Guts nie aufgehört,die Fäden zu spinnen, die Grenzen überwinden und Ausschlüsse zu vermeiden, mit jedem einzelnen Projekt, von Album zu Album. Mit Estrellas erforscht er die menschliche und kulturelle Geografie, die kraftvoll die Widerstandskraft von Menschen und Freuden beweist. Das Dreiecksgeschäft brachte Millionen von versklavten Afrikanern in die ‚Neue Welt‘. Auf der Insel Kuba im besonderen entwickelten ihre Nachfahren eine freudestrahlende Musikkultur, die weder schwarz noch weiß war, oder alles auf einmal. Melodien, Rhythmen und strahlende Creole-Harmonien (die lange nach Abschaffung der Sklaverei wiederum Afrika faszinierten) kamen mit dem Mambo, dem ChaChaCha und dem kubanischen Rumba zusammen. Guts war nicht in der Lage, die Musik der drei Kontinente in Kuba zusammen zu bringen (Quarantäne-Bestimmung usw.), aber mit unermüdlicher Ausdauer und der Hilfe von glücklichen Umständen konnte er drei Delegationen nach Dakar bringen. Dort fand dann ein ‚Festmahl‘ statt, das Genres, Sprachen und Zugehörigkeiten vermischte und zu einem üppigen und großzügigen Album führte: “Großzügigkeit ist einer meiner Fehler”, gibt Guts zu.
Unter den Kubanern sind Namen wie der Pianist Cucurucho Valdés, ein Neffe von Chucho und eine Enzyklopädie der lateinamerikanischen Musikformen, sowie vier Stimmen: Brenda Navarrete, Sängerin und Perkussionistin, Akemis Carrera, die Aretha Franklin vom ‚Santería Cubana‘, El Tipo Este, ein wichtiger Rapper aus Havana und José Padilla, ein Altmeister aus Santiago de Cuba. Außerdem noch der Beatmaker /Produzent/Multi-Instrumentalist Kumar SublevaoBeat, ein Kubaner aus Europa. Auf der afrikanischen Seite war eine Empfänglichkeit für die Kubanische Musik gefragt, wo der lebendige und elegante Tanz seit Jahrzehnten verstanden wird.
Das waren dann der Gitarrist René Sowatche von Orchestra Baobab, der Bassist Christian Obam, eine Bläsersektion mit Musikern aus Benin, Kamerun und Kongo und zwei Stimmen mit Assane Mboup und Alpha Dieng. Die europäische Delegation war ebenfalls sehr vielfältig, alles langjährige Begleiter von Guts: Mr Gib, David Walters, Florian Pellissier, Cyril Atef, Pat Kalla, Djeudjoah &Lieutenant Nicholson, Al Quetz, El Gato Negro, Arnold Moueza…
25 Künstler waren für zwei fünfzehn Tage voller Leidenschaft in einem ’schwerelosen Studio‘ zusammen, in einem Zustand zwischen verschiedenen Sprachen, Kontinenten und vielfältigen Erinnerungen, um das Album Estrellas zu schaffen. Es wird ab diesem 21. Oktober erhältlich sein.