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Apr 02, 2023

Who Sampled Gainsbourg ? Die Geburtstagsplaylist!

Immer neue Musiker- und Fan-Generationen saugen begeistert das Oeuvre von Serge Gainsbourg in sich auf. Seit Jahrzehnten imitieren zahllose Anti-Popstars seine knappen Nadelstreifenjacketts und die Unfrisur. Nur an den echt Gainsbourgschen Eulenblick hat sich noch niemand getraut. Unkopierbar: sein Galgenvogelgesicht. Gainsbourgs unsterbliche “Barfly”-Baritonstimme, sein wildes poetisches Weltbild und sein oft skandalträchtiges Schaffen bleiben einzigartig.

25 Jahre schon blickt er aus dem Jenseits der Sünder, Spieler und genialen Exzentriker auf diese (ohne ihn etwas langweiliger gewordene) Welt herab. Gainsbourg starb 1991 mit 62 an einem Herzinfarkt. Er war nicht nur Sänger und Musiker, sondern auch Maler, Schriftsteller und Regisseur. Sein Werk berührt den Jazz, Film Noir, und Existenzialismus, Chanson, Surrealismus und Naturalismus, die Psychedelia und Pop-Art, den Rock, Funk, Mambo, Reggae und Dancefloor. Das von ihm hinterlassene Repertoire umspannt vier Jahrzehnte. Sein Werk, das weltweit verbreitet ist, bleibt ein fruchtbarer Nährboden, auf dem viele Künstler geschickt neue Werke aufgebaut haben. Sein Katalog wurde häufig durch die Verwendung von Sampling neu interpretiert, ein Thema, mit dem wir uns in diesem Artikel beschäftigen wollen.

So verwendeten Busta Rhymes und M.O.P. im Jahr 2000 für ihren Hit „Ready for war“ das brillante Instrumental aus „L’homme à la tête de chou“, das sechs Jahre später auch von DJ Clue und Nas auf „War“ wiederverwendet wurde. Das unvergessliche „Requiem pour un con“ erregte die Aufmerksamkeit zahlreicher Künstler, darunter Folk Implosion (unter der Leitung von Lou Barlow, der besser bekannt ist für seine Arbeit mit den Formationen Dinosaur Jr. Die amerikanischen Rapper EPMD und Redman nutzten die ersten Takte des Liedes für die Eröffnung ihres unaufhaltsamen Albums „Symphony 2000“, während in Frankreich IAM („Hold up mental“) und Alépacha („Requiem pour un keuf“) das Lied 1997 und 2010 für sich beanspruchten. Ein weiterer legendärer Hit von Serge Gainsourg, „Bonnie & Clyde“, der im Duett mit der ikonischen Brigitte Bardot gesungen wurde, erlebte mehrere Wiederauferstehungen, insbesondere unter der Leitung von MC Solaar mit „Nouveau western“ (1994), aber auch Kylie Minogue mit „Sensitized“ (2007) oder Ateyaba mit „Fin de journée“ (2012).

„Melody“ wurde von The Beatnuts mit „Superbad“ (1994), David Holmes mit „Don’t die just yet“ (1997), Sneaker Pimps mit „Half life“ (1999) und The Dining Rooms mit „M. Dupont“ (1999), aber auch von Massive Attack und Portishead mit ihrem Remix von „Karmacoma“ (2006) zu neuem Leben erweckt. Zu den vielen Berühmtheiten, die sich bei Serge Gainsbourg bedient haben, gehören auch internationale Stars wie Beck, Texas, Die Antwoord, Fatboy Slim, Goldfrapp, Jay Jay Johanson, Jota Quest und Luke Vibert sowie viele seiner Landsleute wie Assassin, Mirwais, Big Red (Raggasonic), Philippe Katerine, Alkpote, Dimitri From Paris, Guizmo und Odezenne.

Mit unserer Playlist „Who sampled Gainsbourg?“ schlagen wir Euch vor, eine Auswahl seiner Titel (wieder) zu entdecken, die von KünstlerInnen aus der ganzen Welt gesampelt wurden. Nach jedem Originaltitel findet Ihr einen oder mehrere davon inspirierte Tracks.

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Who Sampled Gainsbourg ?

Discover a selection of Serge Gainsbourg creations that were sampled by artists worldwide. Jetzt hören

Übrigens: Die Bibliothèque publique d’information du Centre Pompidou in Paris stellt – derzeit und bis zum 8. Mai – zum ersten Mal Manuskripte von Serge Gainsbourg aus seinem Haus in der Rue de Verneuil in Paris sowie zahlreiche Werke aus seiner Bibliothek aus.