Orchestre National de France | Auf Tour durch Deutschland und Österreich
Das Orchestre National de France wird vom 26. November bis zum 6. Dezember in Deutschland und Österreich auftreten.
Das Orchestre National de France ist das erste ständige Symphonieorchester, das in Frankreich gegründet wurde. Das 1934 gegründete Orchester entstand aus dem Wunsch heraus, ein Instrument im Dienste des symphonischen Repertoires zu schmieden und ein Garant für die hervorragende Interpretation französischer Musik zu sein. Diese Ambition, zusammen mit der Übertragung der Konzerte über Radiowellen, machte das ONF zu einer angesehenen Formation. Nach dem Krieg bereicherten unter anderem Manuel Rosenthal, André Cluytens oder Jean Martinon diese Tradition, die von ihren aufeinanderfolgenden musikalischen Leitern (Lorin Maazel, Charles Dutoit, Kurt Masur, Daniele Gatti, Emmanuel Krivine) wie auch von ihren regelmäßigen Gästen (Leonard Bernstein, Pierre Boulez, Bernard Haitink, Riccardo Muti, Seiji Ozawa…) verherrlicht wurde. Seit dem 1. September 2020 hat Cristian Măcelaru sein Amt als Musikdirektor des Orchestre National de France angetreten. Als Zeuge seiner Zeit hat das ONF zahlreiche Meisterwerke des 20. Jahrhunderts uraufgeführt, darunter Boulez‘ Le Soleil des eaux, Varèses Déserts, Messiaens Turangalîla-Symphonie (in französischer Erstaufführung) und nicht zuletzt die meisten der großen Werke von Dutilleux.
Daniil Trivonov : Er gilt für viele schon mit 31 Jahren als Legende. Dabei sind erst gut zehn Jahre vergangen, seit Daniil Trifonov mit seinen Siegen beim Rubinstein- und Tschaikowsky-Wettbewerb die Klavierwelt erstmals in Aufruhr versetzte. Wenn Trifonov spielt, scheint die Zeit innezuhalten. Aus der Stille heraus kommt sein Spiel, überragend und von tiefer Einsicht, nie vorhersehbar, aber immer verwurzelt im Wesen der Musik. Heute gehört er zu den meist bewunderten Künstlern unserer Zeit. Auch als Komponist ist er erfolgreich: Für die Vinyl-Edition seines im letzten Jahr erschienenen Bach-Albums, das die Spitze der deutschen Klassik-Charts erklomm und 2021 als das weltweit meist gestreamte Album klassischer Musik galt, veröffentlichte der Alleskönner einen Kanon, den er in Anlehnung an Bach geschrieben hat.
Im November steht das einzige Solokonzert des russischen Komponisten Alexander Skrjabin an, das dieser 1896 in wenigen Tagen konzipierte und 1897 fertig stellte. Das eher lyrisch-poetisch als dramatisch angelegte Werk stellt hohe pianistische Ansprüche, die Daniil Trifonov mit seinem Fingerspitzengefühl zu bewältigen weiß. Das Orchestre National de France und Cristian Măcelaru werden ihn hierbei begleiten.
Cristian Măcelaru : Er hat seine Funktion als Musikdirektor des Orchestre National de France am 1. September 2020 angetreten. Er wurde 1980 in Timișoara (Rumänien) geboren. Cristian Macelaru studierte zunächst Violine in seinem Heimatland und ging dann in die USA, wo er an der Interlochen Arts Academy (Michigan) und an den Universitäten von Miami und Houston (Studiengänge unter der Leitung von Larry Rachleff) ausgebildet wurde. Er bildet sich im Tanglewood Music Center und beim Aspen Music Festival in Meisterkursen mit David Zinman, Rafael Frühbeck de Burgos, Oliver Knussen und Stefan Asbury weiter. Im Alter von sechs Jahren debütierte er als Solobratscher mit dem Miami Symphony Orchestra in der Carnegie Hall in New York und ist damit der jüngste Solobratscher in der Geschichte dieses Orchesters. Im Oktober 2021 nahm Cristian Măcelaru den Vorschlag des rumänischen Kulturministers an, künstlerischer Leiter des George Enescu Festivals in Bukarest zu werden.
Xavier De Maistre : Er ist einer der führenden Harfenisten der Gegenwart und ein äußerst kreativer Musiker. Diese musikalische Vision hat ihn dazu gebracht, mit Dirigenten wie Sir André Previn, Sir Simon Rattle, Riccardo Muti, Daniele Gatti oder auch Philippe Jordan, James Gaffigan und Bertrand de Billy zusammenzuarbeiten. Parallel zu seinen Orchesterkonzerten widmet sich Xavier leidenschaftlich der Kammermusik und stellt regelmäßig originelle Recital-Projekte zusammen. Im Jahr 2020 begann er eine neue Zusammenarbeit mit dem Tenor Rolando Villazón, mit dem er für die Deutsche Grammophon ein Projekt mit südamerikanischen Volksliedern aufnimmt. In der Saison 2022/23 geht Xavier auf Tournee mit dem Orchestre National de France in Deutschland und in Österreich unter der Leitung von Cristian Măcelaru, um das berühmte Harfenkonzert von Reinhold Glière anlässlich der Veröffentlichung seines neuen Albums zu spielen. Außerdem gibt er Solokonzerte, u. a. an der Staatsoper Berlin, im Duo mit Rolando Villazón an der Staatsoper Frankfurt und in der Elbphilharmonie Hamburg sowie im Duo mit Diana Damrau am La Fenice in Venedig.