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Aug 31, 2023

France @ Reeperbahn Festival 2023

Die Hamburger Reeperbahn wird vom 20. bis 23. September 2023 wieder zum Treffpunkt der internationalen Musikszene. Das Clubfestival ist die größte europäische Plattform für Popkultur und Musikwirtschaft. Dabei bietet das Reeperbahn Festival Newcomern sowie etablierten Künstler*innen eine Bühne und ist zugleich Schnittstelle zwischen Publikum, Musiker*innen und Branchenvertreter*innen.

Besucher*innen können sich wie jedes Jahr auf ein umfassendes Programm freuen. Im Lineup bestätigt sind dieses Jahr rekordverdächtige 18 „made in France“ Acts wie Dear Deer, YMNK, Di-Meh, Poundo, Paerish, Woody, Gaspard Claus & Casper Clausen, Bandit Bandit, Keep Dancing Inc., Kids Return, Pongo, Sabrina Bellaouel, Sam Quealy, UTO, Uzi Freyja, Yolande Bashing und Zaho de Sagazan. Spielorte sind wie immer iele kleine und große Venues rund um die Reeperbahn.

Das „made in France“ Programm 2023

20/09

Dear Deer @Molotow / SkyBar

Nervöse Disco-Rhythmen, fuzzige Basslinien und der Geist von Berlin anno 1985 schwirren durch den Sound von Dear Deer. Das Duo aus Flandern realisiert seit 2015 eine Mixtur aus Pop-Rock, Electro und New Wave, die einerseits glamourös klingt und sich ihrer Stärken bewusst ist, andererseits aber auch eine unkontrollierbare Tanzbarkeit zum Ausdruck bringt. Auf ihrem Debütalbum Oh my… (2016) haben sie diesen Stil zwischen Kopfhörer und Live-Experience schon zur Meisterschaft gebracht und auf den beiden nachfolgenden Studioarbeiten Chew-Chew (2018) sowie Collect & Reject (2022) weiter in Richtung Clubatmosphäre entwickelt. Die beiden Singles „Joan“ und „Love Like Capitalists“ verdeutlichen mit farbenfrohen Videos auch die Einflüsse des Duos, das nicht nur musikalisch sondern auch emotional ein Paar ist: Die B-52’s schimmern hier ebenso durch wie New Order oder The Kills. Wer sich angesprochen fühlt, sollte sich ihren Gig bei uns nicht entgehen lassen.


Yolande Bashing  @Molotow / Backyard

Irgendwo zwischen einer postmodernen Version französischer Chansons, sorgsam austariertem Minimal Synth und knackigen House-Nummern hat sich Yolande Bashing über die vergangenen Jahre eine eigene Nische gegraben. Der umtriebige Künstler aus Lille schreibt irgendwie Popsongs, irgendwie aber auch nicht. Zu viele Einflüsse lassen Alben wie das diesjährige Disparaître aus dem Raster fallen und evozieren immer wieder gegensätzliche Atmosphären, die sich unterm Strich als Gesamtkunstwerk dennoch perfekt ergänzen. Manchmal in Form desillusionierter Synth-Mantras, dann aber auch mit einem Punk-Gestus und der charmanten Atmosphäre rauchiger Spelunken, in denen Bertrand Belin und Stromae feierlich das Glas erheben. Bashings signature sound ist zurückhaltend und trotzdem ausdrucksstark, typisch französisch und doch bereit für ein globales Publikum. Spätestens wenn er im September bei uns war, dürfte ihm dieses absolut ergeben sein.


Zaho de Sagazan @Nochtspeicher

Erst studierte sie irgendetwas mit Management, arbeitete dann in einer Seniorenresidenz, um anschließend ihren Weg als Künstlerin zu finden. Dabei kommt Zaho de Sagazan ohnehin aus einer Familie von Künstlerinnen und Künstlern, hat verschiedene Formen von Musik, Grafik und Tanz früh aufgesogen und sich in diesem Jahr mit dem Debütalbum La Symphonie des éclairs auf ihren ganz persönlichen Weg gemacht. Wohin dieser führt, steht zwar in den Sternen, doch soweit ist die Reise gesäumt von einer eklektischen Melange diverser Einflüsse: Disco und Synthpop der 1980er, Aspekte von Krautrock und französischer Chansons, ein bisschen Electro, eine Prise Indie-Pop – fertig ist der infektiöse Mix fürs Tanzen und Schwärmen.


YMNK @Molotow / Backyard

Modulare Synthesizer sind seine Leidenschaft und aus diesem Grund natürlich auch Motor des definierten Sounds, den YMNK seit Jahren für sich realisiert. Nicht nur Potis und Regler machen aber das Repertoire des jungen Nachwuchsmusikers aus. Auch geloopte E-Gitarren, ausufernde Pads und ein Hang zum eklektischen Experiment zeigen sich in Tracks wie dem passend betitelten „Expect The Unexpected“ (2021) als wirkmächtige Werkzeuge, mit denen YMNK zu arbeiten versteht. Auf seiner neuesten EP YMNK (2023) tobt sich der Franzose erneut nach Lust und Leidenschaft aus, bringt House und Math-Rock, Video Game Music und Ambient unter seinem DIY-Approach zusammen – immer auf der Suche nach seinem ganz eigenen unverwechselbaren Instrumentarium. Das folgt den speziellen Gesetzen einer Computerlogik, die sich YMNK erfolgreich erschlossen hat und die ihn zu einer Art Alchemist postmoderner Musik macht.

21/09


Di-Meh @Kaiserkeller

Eigentlich war Mehdi Belkaid leidenschaftlicher Skater, bevor er über diese Schiene seinen Zugang zur Hip-Hop-Kultur fand. In Genf geboren und aufgewachsen, waren es vor allem Rapgrößen der schweizerischen Hauptstadt wie Makala, Slimka oder Varnish La Piscine die den Style des jungen Künstlers prägten. Mit dem Release seines ersten Mixtapes „Focus, Vol. 1“ macht er sich unter dem Pseudonym Di-Meh erstmals einen Namen in der dortigen Szene und positioniert sich zwischen French Rap, Drill und den guten alten Tugenden des Boom Bap. Es folgen weitere Mixtapes und Gigs im frankofonen Raum, bevor 2021 das Debütalbum „Mektoub“ erscheint und Di-Meh endgültig auf die europäische Hip-Hop-Landkarte katapultiert. Das Album ist eine Hommage an das Restaurant seines Vaters, wo sein Interesse für Musik ebenso geweckt wurde wie im Skatepark. Nachdem letztes Jahr auch Album Nummer zwei „OV3“ die Rapszene der Schweiz aufmischte, kommt Di-Meh im September mit frischem Material zu uns.


Uzi Freyja @Prinzenbar

Als sie köchelt das Trio hart kickenden Hip-Hop, der sich gerne eklektisch bei so unterschiedlichen Namen wie Eminem und Queen Latifah, Nicki Minaj und Death Grips bedient, um etwas völlig Eigenes zu kreieren. Getroffen haben sie sich bei Open-Mic-Sessions in den Straßen von Nantes, wo an heißen Sommerabenden so ziemlich alles passieren kann. So wird an diesem Abend eines der spannendsten Rap-Trios geboren, das Frankreich derzeit zu bieten hat. Mit Rose an der Spitze, sind Tracks wie „Da Bunda“ oder „D.U.H.“ vor allem durch ihre harten Punchlines geprägt, die sie dreckig und selbstbewusst zu spitten versteht. Währenddessen sorgen Stuntman5 und FotonDanger für die passenden Beatpatterns. Deutlich wird dann auch, dass der Sound von Uzi Freya für Clubs gemacht ist, die verstehen, was ruchlosen Rap für unsere Zeit tatsächlich ausmacht: Kompromisslos das eigene Ding durchziehen. Und wenn dieses Trio eines kann, dann das.


Paerish @Molotow Club

Eigentlich studierten sie Filmproduktion und Tontechnik, als sich Mathias Court, Martin Dupraz und Julien Louvion 2010 an einer Pariser Hochschule zum ersten Mal treffen. Die Chemie stimmte von Anfang an, die Gründung von Paerish war quasi vorherbestimmt. Lange feilt die Band danach dennoch an ihrem Sound, wächst zwischenzeitig durch Frédéric Wah zum Quartett an und veröffentlicht 2016 mit Semi Finalists ein Debüt, das wie ein Gruß aus den besten Zeiten von Alternative Rock und Emo-Pop klingt. Die wohlverdienten Lorbeeren lassen nicht lange auf sich warten und von Europa bis in die Staaten machen die Franzosen spätestens dann auf sich aufmerksam, als der Nachfolger Fixed It All (2021) erscheint. Ausgestattet mit mehr Shoegaze-Elementen und einer noisigen aber doch melancholischen Grundstimmung, ist das Album ein weiteres Zeugnis für die schiere Energie im Songwriting der vier Leidensgenossen – und ihrem Willen sich weiterzuentwickeln. Weil das neue Machwerk „You’re In Both Dreams (And You’re Scared)“ im August erscheint, ist klar, was es im September bei uns auf die Ohren gibt.


Tomode @Molotow Club

Keine Zeit für miese Laune und Müßiggang: Carl Leanderson und Viktor Westerberg feiern nicht bloß das Leben in vollen Zügen, sondern auch ihren ultravitalen Funk-Pop dermaßen ab, dass selbst die größten Tanzmuffel sofort mitgerissen werden. Auf der diesjährigen zweiten EP Riviera zeigt das Duo, wie sich Sorgenfreiheit und ein entspannter Blick auf die Welt nach allen Regeln der Kunst in Songs übersetzen lassen. Funkelnde Disco-Nummern wie aus den Hochzeiten des Genres Ende der 1970er werden hier mit einer modernen Produktion vermählt und fit für die Gegenwart gemacht. Die Riviera ist dabei für das Duo ein Ort natürlicher Schönheit und kommerzieller Aushöhlung zugleich, wo tiefrote Sonnenuntergänge auf Plastikliegen genossen werden. So ist sie eben, die Moderne: schön und happy, doch hier und da auch von einer unterschwelligen Melancholie durchzogen – ein Vibe den Tomode perfekt zu vertonen wissen.


Poundo @Angie’s Nightcub

Mit neuem Selbstbewusstsein und einer ungeahnten musikalischen Flexibilität gehen Künstlerinnen wie Poundo seit ein paar Jahren an ihr persönliches aber auch kulturelles Erbe heran. Aufgewachsen zwischen Paris und New York, macht die Singer-Songwriterin keine Gefangenen wenn es um ihre eigenen Visionen von kompromissloser Clubmusik geht. Spielerisch mixt sie in Tracks wie „My Life. My Crown“ oder dem diesjährigen „Home“ pulsierende Afrobeats, Hip-Hop und Dubstep zu einem signature sound, der seinesgleichen sucht. Ihr futuristischer Ansatz wird dabei komplementär ergänzt durch das unbedingte Bewusstsein für ihr senegalesisches Erbe, mit dem sie zweierlei bewirken möchte: Einerseits emanzipatorische Anstrengungen weltweit supporten, andererseits aber auch verdeutlichen, dass es wichtige Traditionen gibt, auf die sich auch Frauen berufen können. Dass sie diese Kombo auch live auf die Bühne bringen kann, hat sie bereits international bewiesen – auch als Teilnehmerin des Keychange Talent Development Programms.


Woody @Prinzenbar

Mit gerade einmal fünf Jahren nahm sie erste Klavierstunden und weckte ihre Leidenschaft fürs Musizieren. Es folgten jahrelange Erkundungen weiterer Instrumente wie Gitarre und Cello, die ihr dabei halfen einen eigenen Stil aber auch eine eigene Stimmlage zu finden. Der Gesang entwickelt sich parallel zum Songwriting und mit 18 Jahren ist es so weit: Zum Geburtstag bekommt Woody eine Session in einem professionellen Tonstudio geschenkt, ursprünglich nur, um einen Song aufzunehmen und sich damit einen ganz persönlichen Traum zu erfüllen. Doch der Produzent an diesem Tag erkennt ihr Potenzial und lädt sie ein, ihren eigenen Song groß rauszubringen. „Dance On The Moon“ geht wenige Tage später online und ist auf Anhieb ein viraler Hit, der bis heute über drei Millionen Streams verbuchen kann. Nun steht nach einem aufwändigen Songwritingprozess das Debütalbum in den Startlöchern, dessen erste Single „Lost Goodbye“ offenbart, dass hier ein Talent mit großen Zukunftsperspektiven geboren wurde.


Keep Dancing Inc  @Prinzenbar

Wer noch nie synästhetische Erfahrungen gemacht hat, kann das mit der Musik des Pariser Trios auf Knopfdruck nachholen, sofern Set und Setting stimmen. Als würden sie schon seit zwanzig Jahren zusammen Musik schreiben, spielen und zelebrieren, ist Keep Dancing Inc. ein perfekt eingespieltes Team mit super tightem und ausgeklügeltem Songwriting, in dem unterschiedlichste Einflüsse zur Geltung kommen: Synthpop und Indietronica, New Wave und Songwriter-Handwerk, Nuancen von Funk und Chiptune, nicht zuletzt aber auch ein erprobtes Händchen für Melodien und Klangfarben. Ein Balanceakt, der meistens eigentlich erst in den Spätphasen einer Bandhistorie so wirklich verstanden wird, ist hier schon weit ausgeprägt – als würden Keep Dancing Inc. auf einer Slackline über den Dingen schweben, stets mit einem Lächeln in Noten und Worten. Wunderbar also, dass sie im September nach Hamburg kommen.


22/09

Kids Return @Indra + @Häkken

Es war am Beginn der Jugend, als sich Adrien Rozé und Clément Savoye kennenlernten und erste musikalische Erfahrungen sammelten. Im Bandprojekt Teeers realisierten die beiden, was sich zuvor nur in ihren Köpfen formen konnte – und dann kam die Pandemie. Wie bei so vielen, bedeutete sie auch für das Duo einen Neustart, allerdings einen unerwartet erfolgreichen. Aus Wochen und Monaten der Isolation erwuchsen neue Ideen, während Inspirationsquellen in Büchern und Filmen ausgemacht wurden. Takeshi Kitanos Kultfilm „Kids Return“ hält dann auch sogleich als Namensgeber für ein neues Projekt her, das sich in Sachen Sounddesign eklektisch bedient: Air und Archive, MGMT und Foxygen, Ennio Morricone und Vladimir Kosma liefern Ideen, mit denen Kids Return ihr Debütalbum Forever Melodies (2022) zu einem vibrierenden Fest für die Sinne machen.


Pongo @Mojoclub

Viel ist passiert seit Engrácia Domingues vor drei Jahren den Pongo-Sound zwischen Angola und Portugal etabliert und damit das Kuduro-Genre der dritten Generation für ein junges, tanzwütiges Publikum aufs nächste Level katapultiert hat. Der vitalen Sängerin und Tänzerin gelingt das ein ums andere Mal in der Hitze zahlloser Live-Gigs, bei denen die Crowd schon nach wenigen Minuten aussieht wie nach zwei Stunden Dampfsauna. Auf ihren Reisen bringt sie diese Energie zu Menschen rundum den Globus, spielt sich tiefer und tiefer in einen Stil, der zwischen Afrobeats, Funk brasileiro und angolanischen Rhythmen eine unvergleichliche Intensität entwickelt und den sie 2020 auch schon beim Reeperbahn Festival in Hamburg präsentiert hat.


Sabrina Bellaouel  @Nochtwache

Wie eine Kriegerin, die das Schlachtfeld verlässt um ihren Frieden zu finden, steht Sabrina Bellaouel an der Schwelle einer neuen Phase ihres Lebens – das sagt die französisch-algerische Sängerin und Produzentin selbst. Und in der Tat: das 13 Tracks starke Debütalbum Al Hadr (Arabisch für „die gegenwärtige Zeit“) erscheint dieses Jahr und markiert sogleich einen Wendepunkt in ihrem Schaffen. Für die Produktion arbeitete sie unter anderem mit dem Dance-Produzenten Basile3, dem experimentellen DJ Crystallmess, dem Jazzmusiker Monomite und der Popsängerin Bonnie Banane zusammen – das Ergebnis verdreht direkt nach Release sämtliche Köpfe in der Pariser Musikszene. So vielseitig wie ihre Kollaborationen sind auch ihre Einflüsse: von Radiohead über Jill Scott bis J Dilla zeigt sich Sabrina Bellaouel offen gegenüber neuen Ideen, die ihren eigenwilligen Style aus Neo-Soul, R&B und Club-Elektronik prägen.


Sam Quealy @Angie’s NightClub

Wie ein Chamäleon changiert Sam Quealy nicht nur zwischen den Stilen, sondern auch zwischen den Kunstformen: professioneller Ausdruckstanz, Bookings für die Runways der Paris Fashion Week, Performance-Kunst und natürlich musikalische Ambitionen von Pop über Rap bis Clubmusik – es scheint kaum etwas zu geben, was das umtriebige Multitalent aus Paris nicht auf Anhieb beherrscht. Ohne Rücksicht auf Einflüsterungen seitens der Industrie zieht Quealy mit ihren idiosynkratischen Ideen an allen vorbei und verschmilzt in Tracks vom Kaliber „Big Cat“ oder „Groovy Jungle“ den Synthpop der 80er mit Eurodance der 1990er, die Energie einer Lady Gaga mit dem unbedingten Stilbewusstsein von Marlene Dietrich, das Exzentrische mit dem Emotionalen. Weil sie daneben aber auch ihre Musikvideos eigenhändig bearbeitet und nichts dem Zufall überlässt, kann ihr Schaffen jetzt schon als ein audiovisuelles Gesamtkunstwerk bezeichnet werden, das sich stetig weiterentwickelt. In jeder Hinsicht beispiellos.


UTO @Grüner Jäger

Wie das Auf und Ab einer innigen Liebe wankt die Musik von UTO zwischen musikalischen Polen. Da sind auf der einen Seite die Texte von Neysa, doppelbödig und ironisch, konterkariert auf der anderen Seite durch elaborierte Synth-Figuren, die in den Spektralfarben von Pop und Trip-Hop schimmern. Zum ersten Mal realisiert wird diese Mixtur auf dem Debüt „Shelter For The Broken“ (2017) und offenbart sogleich einige Inspirationsquellen, die das Duo bis hierhin geprägt haben. Neben den offensichtlich durchscheinenden Portishead sind auch Aphex Twin oder Bob Dylan, Hope Sandoval oder Björk musikalische Impulsgeber. Singles wie „Souvent Parfois“ oder „Heavy Metal“ trotzen dennoch jedem Vergleich und schaffen es mit Leichtigkeit harmonisch und delikat dissonant zu klingen, ohne zu irgendeinem Zeitpunkt der UTO-Signatur zu widersprechen. Viel mehr zeichnet sich diese genau dadurch aus und wird auf dem jüngsten Album Touch The Lock (2022) mit vielen extravaganten Stimmungsbögen versehen. Ein Exklusivinterview mit dem Duo findest Du  in der September-Ausgabe unseres Podcasts What the France Germany Radio Show by Serge&Nina!


Bandit Bandit @Molotow / SkyBar

Als Bonnie und Clyde französischer Rockmusik wurden sie schon beschrieben, als infernalisches Stoner-Duo und in dieser Rolle auch als jüngster sowie heißester Export Frankreichs, wenn es um schwarz gelederte Gitarrenmusik geht. Was Maëva Nicolas und Hugo Herleman vereint ist genau das, was sie von anderen Bands abhebt: Garage Rock mit ritueller Intensität, genussvolle Distortions unter psychedelischen Leads und nicht zuletzt ein bedingungsloses Stilbewusstsein. Beeinflusst von den Queens Of The Stone Age, vom Black Rebel Motorcycle Club und The Black Angels haben Bandit Bandit so die besten Aspekte aus der Musik ihrer Idole extrahiert, um daraus einen eigenen Sound zu kreieren. Mit den beiden EPs „Bandit Bandit“ (2019) und „Tachycardie“ (2021) beeindruckten sie allerdings nicht nur Fans fuzziger Riffs und kochender Rhythmen, sondern auch all jene, die damit sonst weniger Berührungspunkte haben. What the France hatte die Gelegenheit, sich in der Juli-Ausgabe unseres Podcasts What the France Radio Show Germany by Serge&Nina mit der Band auszutauschen.


Gaspar Claus & Casper Clausen @St. Pauli-Kirche

Kaum etwas ließ er unversucht, um seine Interpretationen unterschiedlichster Musikstile in die abendländische Historie zu tätowieren: egal ob Post-Rock als Sänger und Multiinstrumentalist bei Efterklang, Art-Pop als Synth-Wizard bei den finnischen Liima oder eben quirlige Indietronica als eine Hälfte des Duos Claus & Clausen. Wie sein langjähriger Weggefährte Gaspar Claus ist auch Casper Clausen ein kreativer Tausendsassa, der sich ausprobieren will und das mit seinem gleichlautenden Kumpel auch tatsächlich immer wieder tun kann. Während Clausen mehr in populärmusikalischen Gefilden unterwegs ist, spielt der Cellist Claus gerne mit moderner Klassik, elektroakustischen Improvisationen und avantgardistischer Folkmusik. Kommen die beiden zusammen, ist das daher immer wie zwei Gestirne, zwei Gesichter, zwei Geschichten voll klanglicher Raffinesse, die oberflächlich wenig miteinander verbindet, tiefer betrachtet aber eine neue Welt des Hörens und Fühlens offenbaren.

Neben musikalischen Acts bietet das Reeperbahn Festival auch ein vielfältiges Rahmenprogramm aus diversen Bereichen. Besucher*innen können sich im Rahmen des sogenannten Arts- und Word-Programms unter anderem auf Ausstellungen und Lesungen freuen. Im Programm-Schwerpunkt „Make some noise“ wird die thematische Schnittstelle zwischen Musik, Politik und Popkultur behandelt.

Bis zum Festival, hör Dir unsere Playlist “ France @ Reeperbahn Festival 2023″ an :

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Events

France @ Reeperbahn Festival 2023

The Reeperbahn festival is an international event, held from September 20 to 23, 2023. Jetzt hören